meissner

Realisierungswettbewerb für die Erweiterung und den Neubau einer Schule in 1220 Wien

Städtebau
Der Schulstandort befindet sich an der Schnittstelle einer gründerzeitlichen Blockrandstruktur im Südosten und einer offenen Bebauung im Nordwesten. Er grenzt direkt an den benachbarten, parkartigen Freiraum „Aktiv-Park Kagran“ mit einer Vielzahl von Kinder- und Jugendspieleinrichtungen. Die städtebauliche Einbettung in diese Situation, die strukturelle Anbindung des Neubaus an das bestehende, denkmalgeschützte Schulgebäude und der Umgang mit dem dichten Baumbestand am Grundstück bilden die Grundlagen für den Entwurf.
Der kompakte viergeschoßige Baukörper rückt vom Bestandsgebäude ab und wird mit einem linearen Verbindungsgang „punktuell“ angebunden.
Dadurch kann ein Großteil der Bestandsbäume erhalten werden und es entstehen, im Zusammenspiel mit dem dreigeschossigen Verbindungsgang, zwei unterschiedliche Freibereiche. Ein kleinerer an der Steigenteschgasse für Anlieferung und Stellplätze, und ein großer, sich zur Park-Fläche im Nordosten öffnender, der als Schulhof genutzt wird. Im Nordwesten, an der Anton-Stattler-Gasse entsteht durch die von der Grundstücksgrenze abgerückte Bauflucht ein großzügiger, vom Autoverkehr unbelasteter Schulvorplatz.
Innere Organisation / Anschluss an den Bestand
Die Funktionseinheiten des Gebäudes sind geschoßweise klar und übersichtlich gegliedert. Das Erdgeschoß ist den Allgemeinnutzungen der Schule vorbehalten. Hier sind die Bereiche in einer offenen, freien Anordnung mit starkem Außenraumbezug situiert. Vom Haupteingang führt der Weg direkt zur vertikalen Haupterschließung im Bereich der Verbindung zur Bestandschule. Die Treppenanlage ist als großzügige, lichtdurchflutete, mit Sitzstufen ausgestattete Bewegungszone ausgestaltet und führt die Nutzer durch die Baumkronen zu den Obergeschoßen. Ein linearer, brückenartiger Gang stellt die Verbindung zum Bestand her.
Bildungscluster
Die Bildungscluster für die zwei Schulformen sind, trotz der unterschiedlichen Lage und Ausrichtung im Gebäude, strukturell gleich aufgebaut. Eine klare Zugangssituation und Wegeführung im Cluster und eine offene, übersichtliche Struktur erleichtern den Schüler/innen die Orientierung und den Pädagog/innen die Aufsicht. Die Bildungsräume sind um die zentrale Multifunktionsfläche (MUFU) angeordnet und über die Bandfenster belichtet. Über verglaste Wände verfügen sie über eine ausgezeichnete Sichtbeziehung zur MUFU und leiten das Licht ins Gebäudeinnere. Dank mehrfacher Belichtung können die MUFUs vielfältig unterteilt werden, ohne dass dadurch „dunkle Ecken“ entstehen, und bilden so eine flexible und freie Lern- und Aufenthaltszone.

Auftraggeber: MA 56 – Wiener Schulen
Raumprogramm: offen geführte Volksschule (12 Klassen), Neue Mittelschule (8 Klassen) + 4 flexible Klassen für insgesamt ca. 600 SchülerInnen
5.602 m² Nutzfläche + 660 m² Freiraumgestaltung
Adresse: Meißnergasse 1, 1220 Wien
Mitarbeiter: Casper G. Zehner
Planungszeitraum: Juni – Juli 2018