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Bauträgerwettbewerb Seestadt Aspern, Bauplatz d9 in 1220 Wien

Städtebauliches Konzept
Drei Baukörper fügen sich in die Grundstruktur des städtebaulichen Plans, stärken die Kanten des öffentlichen Raums, erzeugen einen großzügigen halböffentlichen Innenhof mit räumlicher Verbindung nach außen, akzentuieren durch ihre unterschiedlichen Höhenentwicklung den Straßenraum und bilden ein ruhiges, einheitliches Ensemble.Die Höhenstaffelung der Bauvolumina entspricht den Gegebenheiten des öffentlichen Raums: Dort, wo sich die Straßenräume weiten, werden Gebäudeteile hochgezogen – wo sie sich verengen, sind sie niedrig gehalten. Die Stellung der Gebäude lässt Ein- und Ausblicke zu, erzeugt Intimität ohne abzuschließen und bringt Licht, Luft und Leben in den Innenhof.

Gestaltungsgrundsätze
Innenhof
Der Innenhof wird gegenüber dem Niveau der angrenzenden Straßenräume in einer sanften Bewegung um ein Geschoß abgesenkt. Diese Absenkung ermöglicht die Belichtung der im Untergeschoß der beiden Bauteile angeordneten Gemeinschaftsflächen und bildet einen topografisch geformten, spannenden,halböffentlichen Freibereich, der neben einer Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten auch die Funktion einer natürlichen Barriere zwischen öffentlichem und halböffentlichem Raum in sich trägt.
Bauteil Süd
Der Baukörper formt sich aus der linearen Anordnung der Wohnungen an der Südfassade und den Verdickungen an den beiden Enden mit den Erschließungskernen. Im südwestlichen Bereich ist der Baukörper um ein Geschoß überhöht und bildet so eine dieser Lage entsprechende Front zum Stadtteilpark. Die Sockelzone ist durchgehend als Handelsfläche ausgebildet, nur durch die Zugangsbereiche zu den Stiegenhäusern unterbrochen und kommuniziert aktiv mit dem vorgelagerten Straßenraum. Versetzt angeordnete Balkone mit teilweise zweigeschossigen Freibereichen vor einer durchgehenden 80cm tiefen Loggienschicht prägen die Straßenseite der Wohngeschoße. Die hochgezogenen Seitenwände der Balkone erzeugen Intimität und verstärken die plastische Wirkung der Fassade.

Wohnungen Bauteil Süd
Die Wohnungen sind in einem modularen System mit tragenden Außenwänden und einem lastabtragenden Technikblock ausgebildet. An den Süd-, Südost- und Südwestseiten ist eine 80 cm tiefe Loggienschicht vorgelagert, die durch Balkone auf eine nutzbare Tiefe von 200 cm erweitert wird. Die kompakten Wohnungen mit abteilbaren und zusammenlegbaren Zimmern ermöglichen eine Vielzahl von Varianten. Im Bereich der durchgesteckten Laubengangwohnungen ist diese Flexibilät noch größer: Hier lässt sich eine 70m²-Wohnung mit geringem Aufwand an die unterschiedlichsten Anforderungen sich verändernder Lebenssituationen anpassen, in einer Bandbreite, die von 4 Zimmern mit zusätzlichem Arbeits- und Lernbereich bis zur Zweizimmerwohnung mit großzügigem Wohnraum reicht.

Auftraggeber: Neue Heimat Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgemeinschaft GmbH und EBG Gemeinnützige Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft GmbH
Raumprogramm: 14.112m² Nutzfläche, 171 Wohneinheiten
Adresse: Seestadt Aspern, Wien 1220
MitarbeiterInnen: Benjamin Konrad, Caspar G. Zehner, Lisa Posch
Freiraumplanung: rajek barosch landschaftsarchitektur
Renderings: Schreiner, Kastler, Büro für Kommunikation GmbH
Planungszeit: März – April 2012